Übung: Schieb einen Partner zu einem Ziel. Unmöglich, wenn dieser lenkt.

Am 11. Oktober 2025 fand das bayrische Zentraltraining mal wieder in Ingolstadt statt. Lehrer war Werner Ackermann (6. Dan) aus Augsburg, der das Training mit dem Thema "Verkettungen" leiten sollte.

Wer Werner kennt weiß, dass von ihm mehr zu erwarten ist als ein Standardtraining im Sinne von "Trainiert diese Form". Er schafft es immer wieder auf faszinierende Weise die philosophischen Aspekte des Aikido mit in sein physisches Training einfließen zu lassen. So war der Kern des Training dass man niemals versuchen sollte eine Bewegung gegen den Willen des Angreifers durzusetzen. Dieser geht dann nämlich sofort in den Widerstand und wir versuchen im Aikido die effizienteste Lösung zu finden.

So ließ Werner auch unübliche Varianten trainieren wie z.B. als Ausführender einfach eine Technik abzubrechen und aus der Situation raus zu gehen. Denn zu einem Streit gehören bekanntermaßen immer zwei :-). Dies ist im Aikido immer eine Option, da wir ja keinen Wettkampfsport ausüben sondern eine friedliche Philosophie in die Bewegungen einer Kampfkunst projezieren. In einer anderen Übung sollte ein Partner versuchen den Anderen zu einem bestimmten Punkt der Halle zu schieben. Dies ist komplett unmöglich sofern der geschobene sich nicht aus Leibeskräften gegen das Schieben wehrt, sondern diese Tatsache akzeptiert und einfach die Richtung neu bestimmt.

Als es dann doch technischer wurde legte Werner viel Wert darauf, die genauen Bewegungen des Nage eben nicht vorzugeben, da dieser im Geist frei bleiben und erspüren soll, was von Uke geboten wird und wie er oder sie passend darauf reagieren kann. Das ist es, was Aikido ausmacht - sowohl im Geist als auch im Körper flexibel zu bleiben und nicht zu verkrampfen. Wenn es doch in der Praxis so einfach wäre wie in diesem Satz niedergeschrieben :-)

Insgesamt ein sehr schönes Training zu dem Aikidoka aus ganz Bayern angereist waren. Wir freuen uns schon auf den nächsten Besuch von Werner.