vorne: Silvia und Wolfi; zweite Reihe die Ukes Tanja und Patrick; hinten die Prüfer Christoph Raab (4. Dan), Thomas Prim (6. Dan) und Josef Egger (4. Dan)

"Ein Schwarzgurt ist ein Weißgurt, der niemals aufgegeben hat!"

Dieser Bericht kommt viel zu spät, geschuldet der vorher noch ausstehenden Migration der Webseite. Aber auch wenn schon ein Moment Zeit vergangen ist, möchten wir doch hier den beiden Prüflingen zu ihrem neuen Dan-Grad gratulieren.

Am 08. Oktober 2023 traten Silvia und Wolfi beide zur Dan-Prüfung an. Die Prüfung fand in Kissing mit ingesamt 4 Prüfungskandidaten statt und war damit für die Beiden ein "Heimspiel". Der Nachteil an diesem Heimspiel ist, dass man neben dem Kümmern um die eigenen Prüfungstechniken ebenfalls an der Organisation von Kuchen und Kaffee beteiligt ist :-)

Silvia stand zum 2. Dan an, was bedeutet, dass sie neben der obligatorischen Überprüfung von Techniken auf den 1. Dan ihr Können mit dem Stab und bei waffenlosen Techniken aus dem Kniestand (Hanmi-han-tachi) unter Beweis stellen muss. Sowohl Tanja als auch ich wurden von Silvia ordentlich "herumgewirbelt". Bei den Waffentechniken durfte Silvia die Auswahl der Techniken selbst gestalten. Als sie sich nicht sicher war, ob sie zur nächsten Technikserie wechseln sollte, warf sie einen verstohlenen Blick zum Prüfertisch. Von dort kam der Kommentar, sie gehen davon aus, dass Silvia selbstständig zum nächsten Prüfungsabschnitt wechselt, wenn sie dazu bereit sei. Ihre trockene Antwort: "Ach so. Tut mir leid, ich mach das hier zum ersten Mal!". Am anschließenden Lacher beteiligten sich alle inklusive ihr selbst. Das ist das Schöne am Aikido, es haben einfach allen Spaß!

Wolfi hatte sich auf seinen 1. Dan vorbereitet. Neben sämtlichen waffenlosen Techniken aus dem Farbgurt und dem Schwarzgurtprogramm musste er auch noch einen Theorievortrag über den didaktischen Aufbau einer Übungsstunde im Aikido halten. Das Thema war Irimi-nage gegen Shomen-tsuki. Die Prüfer waren diskussionfreudig (das waren sie beim vorigen Prüfling auch schon), aber alle Fragen beantwortete er souverän und mit seiner typischen Gelassenheit - er ließ sich wirklich nicht aus der Ruhe bringen. Auch die 1. Kata und das Randori waren souverän. Hier hat Silvia als Uke ganze Konditionsarbeit geleistet, da sie ja selbst als Prüfling auf der Matte stand. Ich habe dann nur noch das Randori angegriffen - und das ist ja schon nach einer Minute vorbei :-) Hier möchte ich an die Anfangszeile dieses Berichts anknüpfen. Wolfi, du hast dir ein wenig Zeit gelassen von deinem Braungurt bis hier her, hast absichtslos und ohne Ziel einfach immer weiter trainiert um irgendwann am Ziel anzukommen. Du hast dir deinen Schwarzgurt verdient und ich freue mich riesig, dass du einfach nicht aufgehört, sondern dir jetzt deinen verdienten Lohn erworben hast!

Ich war mit beiden, Silvia und Wolfi, sehr zufrieden. Sie haben beide tolle Techniken gezeigt und die Leistung auf die Matte gebracht, die ich erhofft hatte bei der Prüfung zu sehen. Ich bin sehr stolz und froh, dass ich wieder ein Stück des Weges gemeinsam mit euch gehen durfte.

Euer Patrick

P.S. Leider waren nicht alle vier Prüflinge an diesem Tag überzeugend. Von den beiden angereisten war einer wirklich gut und hat schöne Techniken gezeigt, der andere allerdings wirklich schlecht vorbereitet. Mit der Entscheidung der Prüfer, alle Kandidaten bestehen zu lassen, war ich persönlich nicht einverstanden. Aber das werde ich in einem separaten Bericht thematisieren. Dem Glückwunsch an Silvia und Wolfi soll das keinen Abbruch tun.